Am 24.10.2001 geriet ein Lastwagen, welcher in Richtung Norden fuhr, kurz nach der Einfahrt in Airolo in den St. Gotthard Strassentunnel, auf die Gegenfahrbahn und kollidierte auf der Höhe 1,1 km vom Südportal mit einem entgegenkommenden Lastwagen. Unmittelbar danach eintstand ein Brand, welcher sich über 300 m ausbreitete und die vollständige Infrasruktur und anwesenden Fahrzeuge zerstörte. Durch die entstandene Wärme kamen bis 2,5 km in Richtung Norden weitere Fahrzeuge und Personen zu schaden.
Durch dieses Ereignis starben 11 Personen, 8 Personen wuden verletzt. Total waren 23 Fahrzeuge betroffen. Nur über die "Hotline" Tessin kamen in 10 Tagen 1'500 Anrufe, mit einem Maximum von 490 potentiellen Vermissten. Die grössten Probleme ergaben sich durch den unmöglichen Zugang zum Ereignisort (keine Sicht- und Vergiftungsgefahr). Die technischen Ermittlungsarbeiten, insbesodere mit der Ernennung von 2 international anerkannten Experten (einer für die Unfallabklärung und einer für die Brandursachenermittlung) gestaltete sich sehr schwierig und komplex (mit einem enormen Echo in den Medien schwierig zu gestalten).
Die Unterstützung durch das DVI-Team CH kann folgendermassen zusammengefasst werden:
- Anwesenheit während 5 Tagen eines Kadermitgliedes des Stabes zur direkten Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Tessin (Planung und Organisation eines möglichen Einsatzes);
- Untestützung durch 3 Mitglieder im Bereich der rechtsmedizinischen Identifikation in der Aufbahrungshalle;
- Einsatz von 2 Mitgliedern während einem Tag vor Ort zu Vorbereitung des Einsatzmaterials;
- Aufgebot und Pikettstellung von ca. 12 Mitgliedern zur Bildung von 2 Einsatzgruppen (später definitiv rückgängig gemacht).
Schlussendlich kann festgehalten werden, dass der Unfall und der Brand sicher viel dramatischere Konsequenzen hätte haben können (Gefahrengut, Anwesenheit von Car mit Kindern und/oder älteren Personen, usw.). Ein solches aussergewöhnliches Ereignis setzt spezifische Fachkenntnisse, eine vorsorgende Planung, eine effiziente Organisation und gut vorbereitetes Personal voraus: Dadurch können die entsprechenden Lehren für die Zukunft gezogen werden.
E. Scossa-Baggi und A. Quattrini, Kapo Tessin